Christoph Zeckra

Früher war die Zukunft ein Versprechen, heute scheint sie bedrohlich. Die Politik ist eher phantasiefrei, die Zivilgesellschaft zum Teil passiv, die Wirtschaft oft mit sich selbst beschäftigt. Es stellt sich also die Frage: Welche Rolle sollten die Akteure bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft einnehmen? Bei der es nicht nur um Effizienz und Fremdversorgung geht, sondern um Achtsamkeit, sorgende Gemeinschaften und um das Knacken harter Nüsse.

In der heutigen demografiebedingten Umbruchsituation, die ohne historisches Beispiel ist, stellen wir erfreulicherweise auch eine bemerkenswerte Veränderung bei der Rollenverteilung zwischen den Sektoren fest: Bis weit in die 90er Jahre hinein hatten wir eine klare Trennung zwischen den Akteuren. Der Staat war für das Gemeinwesen zuständig, die Unternehmen für das Geschäft, die Nonprofit-Organisationen für den sozialen Zusammenhalt. Heute wissen wir: Gesellschaftliche Probleme sind auch nur gesamtgesellschaftlich zu lösen. Damit stellen wir uns einer veränderten Arbeits-und Verantwortungsteilung. Die Unternehmen sehen sich nicht mehr ausschließlich reinen Wertschöpfungsinteressen verpflichtet. Ihr Beitrag für das Gemeinwesen ist ein Investment in die Bedingungen der gesellschaftlichen Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil. Gesellschaftliches Engagement ist damit kein philanthropisches Sahnehäubchen. Die Unternehmen leisten ihren Beitrag zum Erhalt der sozialen Ordnung, zum sozialen Zusammenhalt vor Ort und für ein vitales Quartier. Nur so können sie langfristig gute Geschäfte machen und für Arbeit sorgen.

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Christoph Zeckra ist Gesamtverantwortlicher des Generali Zukunftsfonds und Group Head of International Management Development der Generali Deutschland Holding AG.

Generali Deutschland ist Beirat von Gute Sache.